Der vorliegende Artikel untersucht, ob und wie der Sozialdialog die Sparpolitik in der französischen Kommunalverwaltung beeinflusst hat, und befasst sich dabei vorrangig mit den Gemeinden. Hinsichtlich der Beschäftigten in den Kommunalverwaltungen findet der soziale Dialog auf zwei Ebenen statt. Die Löhne und die allgemeinen Regelungen werden auf nationaler Ebene erörtert, während die Arbeitsbedingungen und Fragen zur individuellen beruflichen Laufbahn auf der lokalen Ebene verhandelt werden. Zu den Sparmaßnahmen auf landesweiter Ebene gehören – wie in zahlreichen anderen Ländern auch – einseitig beschlossene Lohnstopps. In der staatlichen Verwaltung ist es zwar bereits zu Personalabbau gekommen, bisher sind die Kommunen davon jedoch (noch) nicht betroffen. Unsere Fallstudie zeigt, dass es bei Sparmaßnahmen wie Einschränkungen des Dienstleistungsangebots und Umstrukturierungsmaßnahmen zu echten Verhandlungen kommt, einschließlich der Lösung von Konflikten und formalisierter Vereinbarungen. Auch wenn diese Auseinandersetzungen nicht zu formellen Tarifverträgen führen, stärken sie doch die Rolle der offiziellen Ausschüsse und weisen auf die potenziellen Stärken des sozialen Dialogs in unmittelbarem Schulterschluss mit den Entscheidungsinstanzen und den betroffenen Bürgern hin.